Nominierung der Bürgermeisterkandidatin

14. April 2013

Andrea Ernhofer einstimmig zur Bürgermeisterkandidatin gekürt "Ich will Bürgermeisterin werden weil ich es kann und weil Kösching was Besseres verdient hat."

Bei der Jahreshauptversammlung der Köschinger SPD wurde die 43-Jährige Hauptschullehrerin Andrea Ernhofer einstimmig zur Bürgermeisterkandidatin gekürt. In einer engagierten Rede sprach Sie über ihre politischen Vorstellungen und wie die Zukunft der Marktgemeinde Kösching bis 2030 aussehen sollte. Landtagskandidat Dr. Werner Widuckel und Landtagsabgeordneter Hans Joachim Werner versprachen umfangreiche Unterstützung.

In ihren Ausführungen wies die Kandidatin auf die wichtigsten Fragen hin, auf die Antworten gefunden werden müssen: Wie schnell wollen wir wachsen? Wo sollen zukünftig Baugebiete entstehen? Welche Auswirkungen hat dies auf den Verkehr? Wie steuern wir diesen? Welche sonstigen Infrastrukturmaßnahmen müssen wir in Angriff nehmen?

Die Antworten wurden dann Punkt für Punkt angesprochen und Ernhofer bezog damit deutlich Stellung gegen die derzeitige Politik von Bürgermeister und dessen Partei. "Als Gemeinde haben wir die Planungshoheit und damit eine große Verantwortung für die Zukunft. Wir müssen die Steuerung übernehmen und dürfen nicht Einzelinteressen über die Interessen der Allgemeinheit stellen. Der Profit einzelner darf nicht unsere Lebensgrundlage zerstören. Wir brauchen ein Baulandmodell", so die Kandidatin. Dazu wurde bereits für die nächste Gemeinderatssitzung erneut ein Antrag gestellt. Dabei sollen die Grundeigentümer 70 Prozent ihrer Flächen an die Gemeinde zu einem angemessenen Preis verkaufen. Wie hoch dieser Preis letztendlich sein wird, hängt von verschiedenen Faktoren, wie Größe des Baugebiets oder wer die Erschließungskosten übernimmt ab. "Niemand muss seinen Grund verschenken, aber ohne die Gemeinde mit ihrer Planungshoheit bleiben die Flächen was sie sind", so Ernhofer. Spekulationsgewinne um jeden Preis und riesige unbebaute Flächen dürfen wir uns zukünftig nicht mehr leisten.

Die fortschreitende Versiegelung der Landschaft, die Bebauung von Natur- und Ackerflächen mit Wohngebäuden und Gewerbegebieten sollte auch im Interesse unserer Kinder und Enkel nicht ziellos auf den Weg gebracht werden. Die Kandidatin möchte deshalb einen qualifizierten Bebauungsplan für den Innerort zusammen mit den Eigentümern erstellen. Der Ortskern soll dabei wieder belebt und erneuert werden. "Dazu müssen Anreize für die Eigentümer geschaffen werden um zu investieren. Infrastruktur wie Kanal und Parkplätze sollten dabei kein unüberwindbares Hindernis darstellen," so Ernhofer.

Das Thema Verkehr und die Belastung vor allem an den Hauptstraßen und im Ortskern von Kösching betrifft alle Bürger. Problem ist vor allem der hausgemachte Verkehr zu den Einkaufsmärkten im Westen, zur Schule und in die Arbeit. Die Kandidatin setzt dabei auf eine Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Dazu wurde ein SPD-Arbeitskreis ins Leben gerufen, um an Lösungen zu arbeiten. "Es bedarf einer kompletten Umstrukturierung und Neukoordination der Busverbindungen, um ein Umsteigen auf den Bus für die Bürger attraktiv zu machen," so die Kandidatin. Die Verringerung der Fahrzeit innerhalb des Ortsgebietes von Kösching durch eine Marktbuslinie, eine Anbindung an Lenting, dem mit am besten durch ÖPNV erschlossenen Ort im ganzen Landkreis, eine direkte Verbindung zum Ingolstadt Village und weiter zum Omnibusbahnhof sind dabei nur einige der Ideen. "Außerdem wäre es sinnvoll, kleine Einkaufsmöglichkeiten dezentral zu schaffen, um nicht wegen jedem Pack Nudeln quer durch Kösching fahren zu müssen," so Ernhofer.

Die Frage, wie wir 2030 in unserer Marktgemeinde leben wollen, wurde in Teilbereichen durch die klare Ablehnung des Baugebiets "Fohlenweide" beantwortet. Der Großteil der Bevölkerung will lediglich ein moderates Wachstum mit vorausschauendem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Wir wollen kein gesichtsloser, in die Fläche wuchernder und von Verkehr überfluteter Vorort Ingolstadts werden. "Dazu braucht es aber Ideen und den Mut etwas Neues zu wagen. Ich will Bürgermeisterin werden weil ich es kann und weil Kösching was Besseres verdient hat", so Ernhofer am Schluss ihrer Ausführungen.

SPD-Ortsvereinsvorsitzender Dieter Betz gratulierte der Bürgermeisterkandidatin im Namen der Mitglieder sehr herzlich und sicherte ihr die volle Unterstützung des Ortsvereins zu. "Du bist jetzt unsere Mannschaftsführerin und die Mannschaft steht geschlossen hinter dir," so Betz. Aus diesem Grund schenkte er der Kandidatin ein SPD-Trikot mit der Aufschrift „Andrea für Kösching“ und einen SPD-Fußball.

Bild v.l.n.r.: Landtagskandidat Dr. Werner Widuckel, Bürgermeisterkandidatin Andrea Ernhofer, Ortsvereinsvorsitzender und Bezirkstagskandidat Dieter Betz und Landtagsabgeordneter Hans Joachim Werner

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