SPD-Kösching-Kasing-Bettbrunn – Wahlkampfauftakt mit Bürgermeisterkandidatin Andrea Ernhofer
Die SPD Kösching startete mit ihrer Auftaktveranstaltung im Gasthaus Amberger in die heiße Phase des Kommunalwahlkampfs. Bürgermeisterkandidatin Andrea Ernhofer erläuterte dabei ihre Vorstellungen für die kommende Wahlperiode.
„Ich biete Ihnen Politik frei von Eigeninteressen, ich möchte zuhören und dementsprechend die wichtigen Themen auf den Weg bringen. Mein Ziel ist es, unseren Markt gemeinsam mit Ihnen fit für die Zukunft zu machen“, so Ernhofer.
Eines der wichtigsten Themen der Zukunft ist laut Kandidatin die Trinkwasserversorgung. Dabei erinnerte Sie an die Verkeimung im Dezember. „Leider mussten wir dies aus der Presse erfahren, die Kommunikation verlief äußerst mau“, so Ernhofer. Das Wasserwirtschaftsamt bemängelt seit 2005, dass die Trinkwasserversorgung nicht gesichert ist. Dabei sind die Entnahmemengen und die Wasserverluste sehr hoch und das Leitungsnetz ist überaltert. „Der jetzige Bürgermeister ist seit 12 Jahren im Amt. Es wurden immer wieder verschiedene Maßnahmen getätigt, Leitungen erneuert, der Brunnen in Kasing saniert und der neue Hochbehälter in Kasing ist in Planung. Was allerdings fehlt, ist ein umfassendes Konzept zur Sicherung unserer Wasserversorgung. Wir dürfen nicht nur immer auf Probleme reagieren, wir müssen vorausschauend planen und handeln. Nur so kann die Entnahmemenge gesichert werden und auch das Risiko eines Keimeintrags auf ein Minimum reduziert werden. Wir wollen sauberes Wasser“, so Ernhofer.
Auch bezüglich der Ortsentwicklung ist vorausschauendes Handeln gefordert. Zügig angepackt gehören die Themen Ortskernbelebung, Aufstellung von Bebauungsplänen, die energetische Sanierung der gemeindeeigenen Liegenschaften und die Einführung eines Baulandmodells, damit auch Ortsansässige und sozial schwächere Familien sich ein Eigenheim leisten können.
„Die Reduzierung des Verkehrs ist Grundvoraussetzung für den Erhalt unserer Lebensqualität. Der Ausbau von Straßen alleine reicht dabei nicht aus“, so die Bürgermeisterkandidatin. Der ÖPNV soll dabei neu geordnet werden. Mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer durch Überquerungshilfen, ausreichend ausgebaute und beleuchtete Rad- und Fußwege und in den Wohngebieten flächendeckend Tempo 30 sollen endlich umgesetzt werden.
„Die Kommunikation mit dem Bürger steht an oberster Stelle“, so Ernhofer. Eine zentrale Anlaufstelle im Erdgeschoss des Rathauses, mehr Infos auf der Homepage des Marktes und eine schnelle Internetanbindung im gesamten Ortsbereich soll dazu beitragen.
Weitere Themen wie die Vereinsförderung, Senioren- und Jugendarbeit und die Nachbarschaftshilfe sollen ebenfalls mehr im Fokus stehen. Kinderbetreuung mit Krippe, Kindergarten und Hort werden auch in Zukunft dem Bedarf angepasst ausgebaut, die finanzielle Förderung steht außer Frage, damit die Gebühren möglichst moderat bleiben. Neben den Kinderspielplätzen will die Kandidatin das Angebot der Freizeitgestaltung für Jugendliche erweitern.
Ortsvereinsvorsitzender Dieter Betz ging noch auf einige Punkte der letzten Jahre ein. „Die CSU in Kösching hat trotz oder wegen ihrer Mehrheit im Gemeinderat einen katastrophalen Eindruck hinterlassen“, so Betz. Offen ausgetragene Streitigkeiten, bürgerfern und nur mit eigenen Interessen beschäftigt, wurden die falschen Weichen für die Zukunft gestellt. Er erinnerte dabei an den Waldfriedhof, die Fohlenweide und die Schlossbreite.
„Durch die Fohlenweide sollte vor allem die eigene Klientel bedient werden. Nicht nur die SPD-Fraktion war gegen dieses Baugebiet, vor allem haben die Köschinger Bürgerinnen und Bürger mit über 72% gegen das CSU-Bürgerbegehren gestimmt“, so der Vorsitzende.
„Bei der Schlossbreite wollte der Bürgermeister die Gemeinde mit einem von insgesamt 20 Bauplätzen abspeisen. Die SPD-Fraktion ist bis heute nicht gegen das Baugebiet an sich, allerdings wollen wir auch hier ein Baulandmodell anwenden. Gott sei Dank haben sich in der CSU-Fraktion zwei Gemeinderäte gefunden, die dies nicht mitmachen wollten. Allerdings sind diese beiden auch nicht mehr auf der aktuellen Liste zu finden“, erinnerte Betz.
Als reinen Wahlkampf bezeichnete Betz die letzten Anträge der CSU zum Bad und zu den Bebauungsplänen. Außerdem hat man plötzlich nichts mehr gegen weitere Tempo-30-Zonen, obwohl alle Anträge zu diesem Thema zuvor immer abgelehnt wurden.
Ebenso verhält es sich mit der Fußgängerampel an der Nordtangente. Lehnte die CSU in der Sitzung diese Überquerungshilfe ohne Diskussion eindeutig ab, so wurde die Ampel eine Woche später doch errichtet. Der Druck durch die Bürger wurde wohl zu groß.
Zum Bad führte er aus: „Jahrelang hätte man Zeit gehabt zumindest seine Hausaufgaben zu machen. Passiert ist leider wenig, außer dass das Defizit ständig gestiegen ist. Nun stellt die CSU kurz vor der Wahl einen Antrag, einen Pavillon anzubauen.“ Vorrangig ist aber momentan, die Heiz- und Lüftungsanlage und einen Großteil der sonstigen Technik zu erneuern. Die Kosten liegen voraussichtlich zwischen 1 und 1,5 Millionen Euro. „Dies zeigt, wir haben genug zu tun, alles auf Vordermann zu bringen, bevor wir weitere Millionen für Erweiterungen ausgeben, die wir derzeit nicht haben“, so Betz.
Zum Ende seiner Ausführungen appellierte Betz an die Wähler: „Mit Andrea Ernhofer haben wir eine kompetente und von Eigeninteressen unbelastete Alternative. Kösching braucht wieder ein soziales Gesicht an der Spitze, das unseren Markt wieder in die richtige Richtung steuert. Sie als Bürger haben die Wahl. Nutzen sie diese und treffen sie die beste Entscheidung für Kösching, Kasing und Bettbrunn.“